Wie gelangen Menschen mit einer psychosomatischen Erkrankung an einen zu ihren Bedürfnissen passenden therapeutischen Behandlungsplatz? Welche Behandlungsformen gibt es in den Einrichtungen der Region? Welche Faktoren spielen in der Behandlung eine Rolle? Und wie gelingt nach der stationären Behandlung der Schritt in einen stabilen Alltag? Mit diesen Fragen wandte sich Ruth Waldmann, SPD-Abgeordnete im Bayerischen Landtag, im Rahmen ihres Besuches an das ärztliche und psychologische Leitungsteam der Psychosomatischen Klinik Kloster Dießen, um sich ein detailliertes Bild über das Behandlungskonzept und die aktuelle Situation der Klinik zu machen.
Besonders beeindruckt zeigte sich die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion in Bayern dabei von den außergewöhnlichen Voraussetzungen, die die Grundlage für das umfassende therapeutische Angebot des Hauses schaffen. Denn die heilsame Atmosphäre des ehemaligen Klosters, gepaart mit hoher medizinischer Qualität und einzigartigen Räumlichkeiten zum Wohlfühlen bilden hier einen Dreiklang, der für die Genesung psychosomatisch erkrankter Menschen seinesgleichen sucht. Eine wichtige Rolle spielen hier auch die Natur und Kultur der ehemaligen Klosteranlage und der Gegend rund um Dießen am Ammersee. „Das Angebot der Klinik stellt für Dießen eine Bereicherung dar. Es ist ein Glück, dass die Klosteranlage so behutsam und nachhaltig saniert werden konnte,“ hob Ruth Waldmann heraus.
Die Dießener Klinik deckt das gesamte Fachgebiet der Psychosomatik ab, dazu gehören insbesondere Depressionen und Angsterkrankungen. Spezifische Behandlungsangebote werden angeboten für Menschen, die aufgrund von Stressbelastung oder Traumatisierungen ein seelisches Leiden entwickelt haben. Fachkompetenz besteht zudem im Hinblick auf psychische Störungen im Zusammenhang mit mangelnder Impulskontrolle, beispielsweise bei exzessiver Internet- und Computerspielnutzung. Darüber hinaus gibt es ein spezielles Therapieangebot für Ärzte und Therapeuten, die sich beruflich und/oder privat über ihre Grenzen hinaus verausgabt haben und darüber erkrankt sind. Für Patientinnen und Patienten mit einer Binge-Eating-Störung wiederum bietet die Psychosomatische Klinik Kloster Dießen bereits seit dem Start 2018 ein spezielles Therapieangebot an, seit Jahresbeginn werden darüber hinaus auch Patienten mit weiteren Essstörungen wie Anorexie, Bulimie, Binge-Eating und Orthorexie behandelt. „Durch diesen stetigen Ausbau unseres Behandlungsspektrums leisten wir unseren Beitrag zur lückenlosen und hochqualitativen Versorgung in der Psychosomatik als einem Bereich, der sich durch immer neue gesellschaftliche, gesundheitliche und Umwelteinflüsse stetig verändert“, so Chefarzt Prof. Dr. med. Bert te Wildt und erklärt, angesprochen auf die in der klinischen Arbeit eventuell spürbaren psychischen Folgen der COVID-Pandemie: „Durch die Isolations- und Quarantänemaßnahmen der letzten Jahre und Monate wurden und werden soziale Kontakte eingeschränkt, wodurch sich viele Menschen einsam fühlen. Zweifelsohne kann dies enorme Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben – und gilt sogar als eine der wichtigsten Ursachen für psychische Belastungen in der Corona-Krise. In unserer Klinik bieten wir darum im Rahmen unserer Behandlungssettings ein stationär intensiviertes Unterstützungsangebot für Patientinnen und Patienten mit Long COVID-Syndrom und anderen COVID-assoziierten psychischen Erkrankungen an. Dieses Angebot wird gut aufgenommen.“
Auch Themen wie Prävention von psychischen Erkrankungen durch Weichenstellungen auf politischer Ebene sowie die Nachsorge nach einem stationären Aufenthalt fanden einen Platz im Gespräch – für Ruth Waldmann als stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im Bayerischen Landtag Themen mit höchster Priorität. Für sie ist wichtig, dass Patienten nicht als „wieder repariert“ aus der Klinik in den regulären Alltag entlassen werden, sondern hier die Begleitung finden, die sie benötigen, um nachhaltig und stabil mit sich und ihrem Leben in Einklang zu leben. In der Psychosomatischen Klinik Kloster Dießen unterstützt hier der Sozialdienst, post-stationäre Termine in der Klinik unterstützen zusätzlich.
„Es ist beeindruckend, wie sich die Klinik in der relativ kurzen Zeit Ihres Bestehens bereits etabliert hat und so für Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen zu einem wichtigen Hafen geworden ist. Das ist vor allem in Hinblick auf die COVID-Pandemie aktuell besonders wichtig“, resümierte Ruth Waldmann.
Veranstaltungen für die Öffentlichkeit
Die Psychosomatische Klinik Kloster Dießen bietet verschiedene Veranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit an, darunter das Literaturfestival am 9. und 10.9. mit „Lesungen am Rande des Nervenkostüms“ und eine Autorenlesung mit der Schauspielerin Michaela May am 14.9. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.psychosomatik-diessen.de/ueber-uns/veranstaltungen
Bildunterschrift: Ruth Waldmann (3. von links), gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion in Bayern, informiert sich über das Behandlungskonzept der Psychosomatischen Klinik Kloster Dießen – und zeigt sich beeindruckt von der Bandbreite des therapeutischen Angebots der Klinik. Weitere Personen von links nach rechts: Leitender Psychologe Timo Schiele, Klinikleiterin Inga Drummer, Chefarzt Prof. Dr. med. Bert te Wildt © Benninger
Über die Psychosomatische Klinik Kloster Dießen
Die Psychosomatische Klinik Kloster Dießen ist eine Akutklinik am Ammersee, in der ein erfahrenes Team aus Ärzten und Therapeuten erwachsene Patienten aus dem gesamten Fachgebiet der Psychosomatik behandelt. Im Vordergrund stehen vor allem Störungen wie Depression und Burnout, Verhaltenssüchte wie Internetabhängigkeit und Essstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen sowie somatoforme und Persönlichkeitsstörungen. Nahezu seit Gründung der Klinik werden mit einem eigens entwickelten Behandlungskonzept zudem auch psychisch belastete und erkrankte HelferInnen aus medizinischen Berufen behandelt. In den modern und hochwertig umgebauten Räumen des ehemaligen St. Vinzenz-Klosters gibt es insgesamt 98 Betten vorwiegend in Einzelzimmern. Im Rahmen des therapeutischen Konzeptes trägt auch der besondere Ort mit seiner Ruhe, Kultur und Natur zur Gesundung der Patienten bei.