Der Artikel ist erschienen in Ausgabe 4/2022 der Zeitschrift "Ärztliche Psychotherapie - Psychosomatische Medizin und Psychosomatische Grundversorung".
Zusammenfassung:
Ärzt*innen haben ein hohes Risiko für mentale Belastungen bis hin zu psychischen Erkrankungen. Dies steht in Zusammenhang mit der Qualität der Patientenversorgung. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung findet sich eine erhöhte Häufigkeit von Depression, Alkoholgebrauch und Burn-out bei Ärzt:innen. Lange Arbeitszeiten, wenig Freizeit, Gratifikationskrisen und ein hohes Maß an Verantwortung zählen zu den spezifischen Belastungsfaktoren. Zudem gibt es Hinweise auf intrapersonale Merkmale, die individuelle Therapieangebote notwendig machen. Berufliche Belastungen und spezifische intrinsische Merkmale bei Ärzt*innen können Folgen für die mentale Gesundheit haben. Um die Ärzteschaft gesund zu erhalten und so eine gute Patientenversorgung zu gewährleisten, werden spezifische Interventionsangebote für Ärzt*innen benötigt.
Der Beitrag bietet eine Übersicht zur Prävalenz und zu spezifischen Belastungen in somatischen Fachgebieten in Deutschland, er gibt einen Überblick über therapeutische Besonderheiten und schildert eine Fallvignette.