Das positive Denken ist an seine Grenzen gekommen. Dass wir vermeintlich negative Gefühle immer mehr verdrängen, ist längst eine Quelle von Leid geworden. Depressionen übernehmen die Spitze der häufigsten Erkrankungen weltweit. Im Vortrag geht es darum, zu erklären, warum wir Traurigkeit, Ärger und Angst bräuchten, um ein gutes Leben zu führen, warum die individuelle Vermeidung von Trauer und Wut ein sicherer Weg in die Depressivität ist und warum wir uns kollektiv darüber Sorgen machen sollten, wenn es ernsthaft heißt, wir könnten mit Fug und Recht jegliche Schuld- und Schamgefühle überwinden. Die psychologische Vorstellung von seelischen Schattenphänomenen, wie sie C.G. Jung entwickelt hat, können uns dabei helfen, die dunklen Seiten des Menschseins besser zu verstehen, sie zu integrieren und zur Versöhnung mit uns selbst und miteinander beitragen lassen.
Prof. Dr. med. Bert te Wildt ist Facharzt für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Er hat die Psychosomatische Klinik Kloster Dießen in 2018 mitbegründet und leitet diese seitdem chefärztlich. Als Publizist hat er unter anderem die Sachbücher „Digital Junkies“ und „Burn On“ mit Timo Schiele veröffentlicht.
Die Veranstaltung ist kostenlos, um Anmeldung per E-Mail an sekretariat-diessen@artemed.de wird gebeten.
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